Grundschule am
Arnulfpark München
Auf stillgelegten Gleisflächen westlich der Münchner Innenstadt entstand das neue Quartier am Arnulfpark. In dessen Mitte liegt die dreizügige Grundschule mit Tagesheim und Sporthalle. Der Baukörper erstreckt sich entlang der Straße im Süden des Grundstücks und schafft so im Norden einen geschützten Pausenhof.
Grundlage für die Organisation der Schule ist die Schaffung von autarken, überschaubaren Bereichen für einzelne Lerngruppen. Jede der vier Jahrgangsstufen hat im Obergeschoss ihr eigenes Lernhaus als identitätsstiftende Einheit. Hinzu kommt ganz im Osten, als Kopf des Gebäudes, der Verwaltung- und Lehrerbereich. Dazwischen liegen großzügige Dachterrassen, die allen Klassen- und Tagesheimräumen direkt angebundene Freibereiche bieten. Die Terrassen sind über Freitreppen mit dem Pausenhof im Norden sowie über einen Laubengang im Süden untereinander verbunden. So ist auch eine optimale Entflüchtung gewährleistet.
Im Inneren sind die Lernhäuser über Treppen und Lufträume mit dem zentralen Wandelgang im Erdgeschoss verbunden. Hier befinden sich die gemeinschaftlich genutzten Räume. Die Sporthalle ist im Untergeschoss angeordnet, ragt mit ihrem Luftraum aber ins Erdgeschoss und kann hier sowohl intern vom Wandelgang, als auch vom öffentlichen Gehweg von außen eingesehen werden. Mit seinem abgeschrägten, auskragenden Kopfbau reagiert das Gebäude im Osten auf die besondere Grundstücksgeometrie. Dort befindet sich der Haupteingang.
An der Nordseite springt die Erdgeschossfassade zurück und bietet Platz für eine überdachte Freifläche, welche die grüne 50m-Laufbahn aufnimmt und den Schülern auch an den durchschnittlich 133 Regentagen im Jahr ermöglicht, die Pausen an der frischen Luft zu verbringen. Zwischen Schulgebäude und Amtsmeisterhaus im Westen liegt der Allwetterplatz. Eine dem Gebäude zur Straße vorgehängte Fassadenstruktur aus rosa Holzpfosten geht dort in einen freitragenden und die Sportflächen einfassenden Ballfangzaun über und bildet ein die Schule umhüllendes städtebauliches Element.
Die Arbeit „Feuer, Wasser, Erde, Luft“ von Martin Wöhrl bezeichnet die vier Treppenhäuser mit unterschiedlichen Objekten aus lackiertem Stahlblech. Deren Symbolik ist den vier Elementen zugeordnet. Dabei soll das Prinzip „Falten/Flechten/Zusammenstecken“ Anregung zur eigenen Kreativität sein. Die vier Symbole – Fisch, Blume, Jet und Stern – kennzeichnen die einzelnen Lernhäuser und tauchen auch nochmal im Außenbereich an der Nordfassade auf. Hier sind sie aus den tragenden Betonwandscheiben zwischen Pausenhof und Laufbahn ausgestanzt.
Projekt
Dreizügige Grundschule
mit Tagesheim und Sporthalle
Wettbewerb 1. Preis
2007
Planungs- und Realisierungzeitraum
2007–2012
Auszeichnungen
DAM-Preis für Architektur in Deutschland 2014
Architekturpreis Beton 2014
Bauherr
Landeshauptstadt München
Rauminhalt 22.300 m³
Bruttogrundfläche 5.050 m²
Nutzfläche 3.500 m²
Projektteam
Sarah Michels, Werner Schührer,
Veronika Seitz, Bettina Schneck,
Stefan Zirngibl
Landschaftsarchitektur
Erdmann Kicherer, München
Tragwerksplanung
Christoph Ackermann, München
Kunst am Bau
Martin Wöhrl
Fotografie
Florian Holzherr
Pk. Odessa Co