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Grundschule St. Martin
in Marktoberdorf

Das Schulareal St. Martin liegt am Rande des Ortskerns von Marktoberdorf und am Fuße des Schlossbergs mit dem historischen Gebäudebestand der Kirche St. Martin und dem ehemaligen fürstbischöflichen Schloss. Das bestehende Schulgebäude wird abgebrochen und stattdessen eine neue dreizügige Grundschule mit Hort und Sporthalle für 300 Schüler errichtet. Dabei stellen das relativ kleine, innerstädtische Grundstück und das ansteigende Gelände besondere Herausforderungen dar.

Der Neubau der Grundschule umfasst  gemeinsam mit den vorhandenen Gebäuden des Martinsheims und des Kindergartens den geschützten Pausenhof mit seinem wertvollen Baumbestand. Dessen hangseitiger Abschluss wird durch die halb eingegrabene Sporthalle gebildet, deren Dachfläche begehbar ist und als Freibereich des Hortes sowie als Sportplatz mit 50m-Laufbahn genutzt wird.

Die Gestalt der Schule ergibt sich aus vier aneinandergereihten Fünfecken, welche die innere Organisation widerspiegeln. Dadurch entsteht ein polygonaler Baukörper, der durch seine spielerische Form auf die Umgebung reagiert und die besondere Bedeutung des Hauses im Ort zum Ausdruck bringt. Die Faltung des Dachs, das vom oberhalb gelegenen Schlossberg aus gut sichtbar ist, entwickelt sich konsequent aus der Geometrie des Gebäudes. Durch die Dachform ergeben sich an allen Seiten der Fassade Giebelwände. So entsteht eine lebendige Gebäudesilhouette, die sich in ihrer Maßstäblichkeit und Ausprägung harmonisch ins Ortsbild einfügt.

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Die Schule ist auf drei Geschossen organisiert, deren Funktionen sich von unten nach oben von gemeinschaftlich zu individuell ordnen. Das Erdgeschoss nimmt die öffentlich nutzbare Pausenhalle mit Mensa sowie Bibliothek und Fachräume auf, das erste Obergeschoss Hort und Verwaltung, das zweite Obergeschoss den allgemeinen Unterrichtsbereich sowie das Lehrerzimmer.

Der Haupteingang des Gebäudes liegt – durch einen Rücksprung deutlich erkennbar – am Kopf des Gebäudes und dem Stadtzentrum zugewandt. Einen weiteren Eingang gibt es vom Pausenhof aus, zudem ermöglicht die Einbindung der Schule in das ansteigenden Gelände direkte Zugänge zum Hortbereich im ersten Obergeschoss. Durch die polygonale Grundform ergibt sich im Inneren eine differenzierte Erschließungszone, die das Gebäude als Lernlandschaft durchläuft und mit Verengungen und Aufweitungen vielfältige räumliche Angebote für informelle Lernsituationen schafft. Die vertikale Erschließung erfolgt über Treppenräume an den Schnittstellen der Cluster, über die auch natürliches Licht in die zentralen Bereiche der unteren Geschosse fällt.

Im zweiten Obergeschoss organisieren sich die allgemeinen Unterrichtsbereiche in vier klar ablesbaren Clustern. Unter einem gemeinsamen Dach werden jeweils drei Klassenräume um den zentralen Marktplatz angeordnet, der dabei als pädagogisch qualifizierte Kommunikations- und Differenzierungsfläche für eine multifunktionale Nutzung dient.

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Projekt
Neubau einer 3-zügigen Grundschule
mit Hort und Sporthalle

Wettbewerb 1. Preis
2018

Planungs- und Realisierungzeitraum 
2019–2024

Auslober/Bauherr
Stadt Marktoberdorf

Bruttorauminhalt 33.792 m³
Bruttogrundfläche 7.400 m²
Nutzfläche 4.107 m²

Projektteam
Christine Gunia, Lauriane Marty

Wettbewerbsteam
Heike Unger, Ana Fischer, Paula Schneider

Landschaftsarchitektur
ver.de landschaftsarchitektur, Freising

Visualisierung
3dway, Fürth