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Stadthalle Marburg

Die in den 60er Jahren errichtete Stadthalle „Erwin-Piscator-Haus“ und die benachbarte Martin-Luther-Schule bilden ein Gebäudensemble im Zentrum der Universitätsstadt Marburg. Die komplexe Aufgabe umfasste die Erweiterung der Schule sowie die Neugestaltung, Erweiterung und Sanierung der benachbarten Stadthalle und war Thema des 2005 ausgelobten Wettbewerbs bei dem unser Entwurf mit dem den 1. Preis ausgezeichnet wurde. Das Konzept sieht die Zusammenfassung sämtlicher Nutzungen in einem einzigen Baukörper vor – einem neuen, multifunktionalen Schul-, Kultur- und Veranstaltungshaus, das sieben Nutzern ein Zuhause gibt. Diese sind das Hessische Landestheater Marburg, der städtische Veranstaltungsservice, der Kulturladen KFZ, die Marburg Stadt und Land Tourismus GmbH, ein Gastronomie-Team und die Martin-Luther-Schule als städtisches Gymnasium. Durch die Synergie-Effekte im gemeinsamen Haus werden den Akteuren neue Räume und Möglichkeiten eröffnet. Einzelne Flächen können dabei – je nach Saison, Tageszeit und Bedarf – von verschiedenen Nutzern bespielt werden.

Die Realisierung wurde in zwei Bauabschnitten durchgeführt. Den Auftakt bildete der erste Bauabschnitt, der am südwestlichen Ende der bestehenden Stadthalle platziert wurde und rein schulische Nutzungen umfasst. Mit dem zweiten Bauabschnitt wurde die Schule nochmals erweitert sowie die Neugestaltung, Erweiterung und Sanierung der Stadthalle umgesetzt. Die einzelnen Baukörper wachsen zu einem Haus zusammen.

Durch die kompakte Bauform entstehen im direkten Umfeld des Hauses großzügige Freibereiche, die zum einen als Schulhof im Osten genutzt werden und zum anderen als Vorplatz im Westen. Eine große Freitreppe führt von hier in einen Tiefhof, der den unterirdisch angeordneten Kulturladen KFZ direkt von außen erschließt und einen eigenen Außenbereich formuliert.

Eine differenzierte Hülle aus hellgrauen Betonplatten umspannt das gesamte Gebäude und bildet einen soliden Rahmen für die vielschichtigen inneren Nutzungen. Jeder Funktionsbereich erhält als Identifikations- und Orientierungsmerkmal eine prägnante Materialität oder eine leuchtend kräftige Eigenfarbe, die durch die großformatigen Öffnungen von außen sichtbar ist und so die Varianz des Innenlebens vom Stadtraum erlebbar macht. 

Die Dachkrone aus den 60er Jahren wurde beibehalten, jedoch mit einer Verkleidung aus spiegelnden Edelstahlschindeln sowie Photovoltaikpanelen neu interpretiert. Sie bleibt das Erkennungsmerkmal der Stadthalle – auch in der Draufsicht, die sich von der Marburger Oberstadt aus bietet

Das alle Gebäudeebenen verbindende Foyer der Stadthalle bildet ein Schaufenster zur Stadt, das vielfältige Ein- und Ausblicke ermöglicht. Die bestehende Struktur mit unterschiedlichen Niveaus wurde dabei aufgegriffen, aber neu geordnet, so dass über die Luft- und Treppenräume differenzierte Sicht- und Wegebeziehungen entstehen und zugleich eine gute Orientierung gegeben ist.

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Projekt
Erweiterung, Umbau und Neugestaltung der Stadthalle Marburg zu einem Schul-, Kultur- und Veranstaltungshaus für sieben verschiedene Nutzer als zweiter Bauabschnitt der Gesamtmaßnahme

Wettbewerb 1. Preis
2005

Planungs- und Realisierungzeitraum 
Bauabschnitt 1: 2007–2010
Bauabschnitt 2: 2012–2016
Fertigstellung: 2016

Bauherr
Universitätsstadt Marburg (Magistrat)

Rauminhalt 20.379 m³
Geschossfläche 4.185 m²
Nutzfläche 2.502 m²

Projektteam
Heike Unger, Benedict Rechenberg,
Adrian von Véver, Urs Fridrich,
Tobias Dorfmeister, Antonia Colli, Mascha Zach