Flexi-Wohnheim Wotanstraße München

Für eine zeitlich befristete Unterbringung akut wohnungsloser Familien und Familien anerkannter Flüchtlinge wurde das 8-geschossige Bürogebäude in der Wotanstraße in München aus den Jahren 1966-68 in ein modernes Wohngebäude umgebaut. Das Erdgeschoss fungiert dabei als Gemeinschaftsbereich mit Aufenthalts- und Begegnungsräumen. Außerdem befinden sich im EG Räume für die Verwaltung und den Betreiber. Die Struktur der Obergeschosse ermöglicht eine Unterteilung der Flächen in einzelne Wohnungen mit eigenen Küchen und Sanitär-Bereichen. Das sichert privates und individuelles Wohnen und somit eine menschenwürdige Unterbringung der Bewohner.

Die Mischung unterschiedlicher Wohnungstypen innerhalb des Gebäudes - von Mini-Apartments über Familienwohnungen bis hin zu größeren Einheiten für Wohngemeinschaften – erzeugt eine große Vielfalt an Wohnsituationen, so dass auf die verschiedene Bedürfnisse der Bewohner reagiert werden kann. Eine nachhaltige, flexible und entwicklungsoffene Wohnnutzung des Gebäudes ist möglich – beispielsweise als Integrationsheim auch durch die Durchmischung mit sozialem oder studentischem Wohnen.

Das Erscheinungsbild des Flexi-Heims ist bunt und freundlich. Jedes Wohngeschoss erhält in den Flur- und Gemeinschaftsräumen eine eigene kräftige Farbe auf Wänden, Decken oder Böden. Dies erzeugt eine der Etage jeweils eigene Stimmung und dient gleichzeitig zur besseren Orientierung der Bewohner. In den Wohnungen selbst ist der Farbkanon zurückhaltend. Weiße Putz- und TB-Oberflächen, helle Bodenbeläge, sowie helle Fliesen in den Nassräumen lassen Spielräume für die Aneignung der Wohnungen durch die Nutzer.

Durch den vorgeschlagenen Einsatz bunter Vorhänge in den Wohnungen zeigt sich in der Fassade subtil die Umnutzung des Hauses nach Außen. Die Raumzonen der gemeinschaftlichen Bereiche im Erdgeschoss erhalten ebenfalls kräftige Farben z.B. auf Wänden, Decken oder Böden. Auch hier unterstützt die Farbwirkung die Atmosphäre, die Funktion und dient der Orientierung. Die Verwaltungsräume des Trägers sollen – in Analogie zu den Wohnungen – zurückhaltend und hell gestaltet werden.